AutoStore soll das Herzstück der Auftragsabwicklung sein. Doch was bedeutet das für den Rest des Lagers? In diesem Blog beschreibe ich, welche vor- und nachgelagerten Optionen mit dem System integriert werden können. All jene, die sich fragen, wie sich das würfelförmige Grid wohl am besten in ihre Lagerumgebung einfügt, sind hier also genau richtig.
Sie möchten sich zunächst einmal ein Bild davon machen, wie sich AutoStore in Ihre allgemeinen Lagerabläufe einfügt? Dann hilft es, sich erst einmal einen einfachen Standard-Vorgang im Rahmen der Auftragsabwicklung vorzustellen:
AutoStore befasst sich speziell mit der Ein- bzw. Umlagerung von Waren in den Automatisierungskreislauf sowie mit Lagerung, Verwaltung und Picking dieser Artikel. Bei der Betrachtung des gesamten Ablaufs gibt es viele zusätzliche Technologien, die eine erfolgreiche AutoStore Installation ergänzen können.
Zunächst betrachten wir die vorgelagerten Vorgänge, nämlich den Wareneingang und die Einlagerung. Der Wareneingang sieht oft so aus, dass Paletten und Kisten von ankommenden Lastwagen in irgendeiner Form sortiert oder bearbeitet werden müssen. Daraufhin wird dieser Bestand dann an einem Lagerplatz eingelagert, auf den beim Picking zurückgegriffen werden kann. Das kann zum Beispiel das AutoStore Grid sein oder aber ein manuell bedientes Regal bzw. bei Überbeständen auch ein Reservelager,
Die gebräuchlichsten vorgelagerten Technologien sind reguläre Gabelstapler – manchmal auch in autonomer Ausführung. Diese werden für die Annahme von Paletten bzw. für Transport mit gleichzeitiger Sortierung von Kisten eingesetzt. Hier ist das Hauptziel schließlich einfach, den Bestand an den richtigen Ort zu bringen. Wenn ein Kunde seinen Bestand nicht palettenweise an zwei verschiedene Orte schicken muss, kann dieser Prozess ganz simpel sein: Im Grunde reicht es dann, die Paletten neben AutoStore Ports zur Einschleusung in das Grid abzustellen. Wenn die Produkte jedoch nicht auf Paletten geliefert werden oder mehrere Zielorte haben, können Förderbänder dazu beitragen, den Arbeitsaufwand beim Entladen von Lastwagen und Transport von Waren zu reduzieren.
In einem hochmodernen Lager können als vorgelagerte Technologien zur Entpalletierung und zur Umlagerung automatische Kartonöffner und Roboterarme genutzt werden, bevor die Waren das AutoStore System erreichen. Dadurch kann der Arbeitsaufwand weiter reduziert werden. Diese Technologien eignen sich jedoch am besten für Sortimente mit lagerhaltigen Artikeln (SKU) und Kartons mit geringer Variabilität. Unabhängig von der gewählten Technologie bietet AutoStore verschiedene Ports mit unterschiedlichen Präsentationsraten im Hinblick auf die Bins an, die eine nahtlose Integratino dieser Prozesse ermöglichen.
Im nachgelagerten Bereich gibt es bei AutoStore mehr Gestaltungsmöglichkeiten basierend auf Auftragsprofil, Verpackung, Kundenerlebnis, Versandplan, Transportart usw. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Gestaltung kompliziert sein muss. Häufig erfolgt das Picking direkt in die jeweiligen Behälter, in denen die Waren das Lager verlassen. In diesem Szenario kann Pick-to-Light-Technologie eingesetzt werden, um die Effizienz an der Picking-Station zu steigern. Dort werden die Behälter, die das Lager verlassen sollen, entweder auf einem Wagen, einem Regal oder einem Förderband gelagert, um Aufträge zum Versand bereitzustellen. In einigen Betrieben ist es jedoch erforderlich, Artikel aus verschiedenen Picking- oder Temperaturzonen im Lager zusammenzuführen. In diesem Fall erweist sich Sortiertechnologie als hilfreich. Selbst im ursprünglichen Beispiel wird oftmals Sortiertechnik eingesetzt, um ausgehende Behälter zu bestimmten Versandwegen oder Orten zu leiten. Heutzutage gibt es im Hinblick auf die Sortierung zahlreiche Optionen. Welche davon die beste ist, hängt von verschiedenen Merkmalen ab. Im Folgenden werden die gängigsten Optionen kurz vorgestellt.
Ein Schuhsorter besteht aus einem Förderband mit einer Reihe von schmalen, schrägen „Schuhen“ oder Abschiebeelementen. Diese können Gegenstände vom Hauptförderband auf verschiedene nachgelagerte Förderbänder oder Rutschen befördern. Die Schuhe werden elektronisch gesteuert und können aktiviert werden, um Sendungen nach bestimmten Sortierkritierien wie Zielort, Größe, Gewicht oder auch anderen Parametern an ihren Bestimmungsort zu leiten.
Ein Taschensorter besteht aus einer Reihe von einzelnen Taschen oder Fächern, die in der Regel in einer Grid- oder Matrixkonfiguration angeordnet sind. Jede Tasche kann einen Gegenstand aufnehmen. Zudem können sich die Taschen horizontal oder vertikal bewegen, um die Gegenstände an die vorgesehenen Stellen zu befördern. Taschensorter werden häufig für die Hochgeschwindig-keitssortierung kleiner oder mittelgroßer Gegenstände wie Pakete oder Päckchen verwendet. Grundlage bilden dabei vorgegebene Sortierregeln.
Ein Kippschalensorter ist ein Sortiersystem, das Gegenstände in Schalen oder Behältern durch einen Sortierprozess transportiert. Die Schalen sind in der Regel mit Umlenk- oder Kippmechanismen ausgestattet, die die Sendungen je nach den gewünschten Sortierkriterien auf verschiedene Rutschen oder Förderbänder leiten können. Kippschalensorter werden häufig in Post- und Paketsortieranlagen sowie in Fulfillment-Zentren im E-Commerce-Bereich eingesetzt. Dort ermöglichen sie eine effiziente und genaue Sortierung der verschiedenen Artikel.
Autonome mobile Roboter (AMRs) sind Robotersysteme, die in dynamischen Umgebungen autonom navigieren und Aufgaben autonom ausführen können. Dabei sind sie nicht auf eine feste Infrastruktur angewiesen. Diese Roboter nutzen eine Kombination aus Sensoren, Kartierungs-algorithmen und Entscheidungsfindungsfähigkeiten, um sich zu bewegen und mit ihrer Umgebung zu interagieren. AMRs können für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Hierzu gehören z. B. Materialtransport, Picking, Bestandsverwaltung und sogar kollaborative Aufgaben an der Seite von menschlichen Mitarbeitenden. Die Roboter sorgen in Lager- und Logistikbetrieben für Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Skalierbarkeit.
Die Sortierung per Shuttle-Roboter bezieht sich auf ein System, das Roboter-Shuttles mit Sortierfunktionen kombiniert. Roboter-Shuttles sind autonome Fahrzeuge, die sich horizontal und/oder vertikal in einer kontrollierten Umgebung bewegen können, z. B. in einem Lager oder Fulfillment-Zentrum. Sie verfügen über Fächer oder Regale zur Lagerung von Artikeln beim Transport. Im Zusammenhang mit der Sortierung werden diese Shuttles eingesetzt, um Artikel von einer Eingabestation abzuholen und sie auf der Grundlage vordefinierter Kriterien zu bestimmten Sortierplätzen zu transportieren. Der Einsatz der Shuttles wird mit Software-Systemen koordiniert. So können der Sortierprozess optimiert und Effizienz und Durchsatz verbessert werden.
Neben den Technologien für Transport und Sortierung gibt es auch viele Technologien, die für die Verpackung und Etikettierung eingesetzt werden können. Von vollautomatischen Verpackungsmaschinen bis hin zu maßgerechten Kartonaufrichtern: Diese Optionen tragen nicht nur zur Verringerung des Arbeitsaufwands bei, sondern auch zur Minimierung von Wellpappenabfällen und Versandkosten durch effizienteres Verpacken. Oft werden diese Maschinen in Verbindung mit einer automatischen Etikettiermaschine genutzt. So können die Anzahl der Berühungspunkte und der Arbeitsaufwand weiter verringert werden.
Mit AutoStore als Kernstück sind die vor- und nachgelagerten Möglichkeiten letztlich endlos. Beim Abwägen aller Optionen ist es wichtig, dass Sie Ihre Geschäftsziele und Prioritäten verstehen:
All diese Fragen können Ihre allgemeine Automatisierungsstrategie und die spezifischen Entscheidungen beeinflussen, die Sie über die Kombination von AutoStore mit ergänzenden Technologien treffen.