Enormer Fortschritt für AGRAVIS Raiffeisen

Die AGRAVIS Raiffeisen AG hat ihren Hauptsitz im niedersächsischen Münster – also mitten im deutschen „Agrarland Nummer 1“.

Und die landwirtschaftliche Handelsgenossenschaft blickt schon auf eine lange Geschichte zurück: Gegründet wurde sie von vier Verbraucherverbänden und 63 Einzelmitgliedern im Jahr 1893. Zunächst einmal hatte sie zum Ziel, als zentraler Vermarkter für diese Landwirte und Verbände zu agieren. Im Laufe der Jahre ist das Unternehmen allerdings enorm gewachsen: In den 1980er Jahren erzielte es einen jährlichen Umsatz von umgerechnet über einer Milliarde Euro.

Die AGRAVIS Raiffeisen AG in ihrer heutigen Form entstand im Oktober 2004 durch die Fusion der Raiffeisen Hauptgenossenschaft Nord AG (RHG) in Hannover und der Raiffeisen Central-Genossenschaft Nordwest eG (RCG) in Münster.

AGRAVIS Raiffeisen versorgt Landwirte und landwirtschaftliche Betriebe mit verschiedenen Waren. Diese reichen von Heimtier- und Viehfutter über Düngemittel, Reitsportartikel, Pflanzenschutzmittel, Garten- und Haushaltsartikel bis hin zu allgemeinen Landmaschinen, die im Ackerbau und in der Landtechnik benötigt werden.

Das Unternehmen hat in Lager und Vertriebszentren für den landwirtschaftlichen Bereich investiert und ist ein bedeutender Lieferant von landwirtschaftlichen Baustoffen.

Die Größe des Unternehmens ist beachtlich: Der jährliche Umsatz übersteigt sechs Milliarden Euro und die Anzahl der Mitarbeitenden liegt bei weit über 6.000. Vom Vertriebszentrum in Münster aus beliefert AGRAVIS Raiffeisen rund 1.000 Raiffeisen-Märkte. Zudem können Kunden online Bestellungen aufgeben. Das Sortiment umfasst mehr als 13.000 verschiedene Artikel.

Für das zukunftsorientierte Unternehmen ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Punkt. Das zeigt sich zum einen im Geschäftsmodell. Zum anderen beteiligt sich AGRAVIS Raiffeisen auch an verschiedenen landwirtschaftlichen Projekten in Asien, Europa sowie in Nord- und Südamerika.

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Das Lager brauchte ein neues Picking-System

Das bisherige Picking-System im Lager war spätestens 2019 nicht mehr praktisch und auch wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Die Mitarbeitenden suchten die bestellten Artikel manuell aus einem Regalsystem mit drei Ebenen und Colli-Rollschiene zusammen. Anschließend mussten sie die ausgewählten Artikel mit einem Wagen zum Packing-Tisch schieben. Dort wurden die Waren dann verpackt und für den Versand vorbereitet.

„Mit der traditionellen Lagerhaltung wurde es immer schwieriger, die steigenden logistischen Anforderungen unserer Kunden wirtschaftlich zu erfüllen“, so Andre Damkowski, Logistikberater im Vertriebszentrum von AGRAVIS Raiffeisen. Hinzu kommt, dass das Unternehmen mit vielen kleinen Artikeln handelt. Das erschwert das Order Fulfillment zusätzlich.

Je mehr das Sortiment wuchs, desto weiter wurden die Wege, die von den Mitarbeitenden zurückgelegt werden mussten. Auch deshalb wurde das Picking und die Bereitstellung der Artikel immer zeitaufwendiger. Zwangsläufig kam es zu Fehlern, die wiederum zu Kundenbeschwerden führten.

Also begann das Unternehmen, nach alternativen Logistiklösungen zu suchen. Diese sollten bei Bedarf erweiterbar sein. Die Entscheidung fiel auf das AutoStore System und unseren Integrator AM Automation.

AutoStore ist leicht skalierbar, hochgradig automatisiert und kompakt. Somit eignete sich das System perfekt, um die Anforderungen von AGRAVIS Raiffeisen zu erfüllen, wie sich Maik Weinheimer, der zuständige Projektleiter bei AM Automation erinnert.

Das AutoStore System bei AGRAVIS Raiffeisen

Im Juli 2020 installierte das Team das neue Warenwirtschaftssystem in weniger als acht Wochen, ohne störende Operationen.

Das AutoStore System an diesem Standort sieht wie folgt aus:

• Das Aluminium-Grid hat eine Grundfläche von 650 Quadratmetern.
• Es umfasst 24.150 Bins, die auf 16 Ebenen im Grid verteilt sind.
• Die Bins haben eine Außenhöhe von 330 mm.
• Die Bins haben jeweils ein Volumen von 75 Litern.
• Zehn Roboter bewegen sich auf dem Grid, um die bestellten Artikel daraus zu entnehmen.
• Es gibt vier Arbeitsplätze, an denen die Mitarbeitenden die Aufträge bearbeiten. Die Bearbeitungsgeschwindigkeit liegt bei etwa 80 Aufträgen pro Stunde.
  

Die Vorteile des AutoStore Systems

Schnell wurde deutlich, welchen Nutzen das neue System in Bezug auf Effizienz, Picking-Geschwindigkeit und Genauigkeit hat.

Die Software von AutoStore kümmert sich automatisch darum, dass die benötigten Artikel aus dem Grid entnommen werden. Das Personal muss also im Picking-Prozess deutlich weniger eingreifen. Dadurch wird der Arbeitsplatz auch ergonomischer. Zudem ist die Fehlerquote beim Picking durch das System deutlich gesunken.

„An den Ports finden bei uns teilweise recht zeitaufwendige Verpackungsprozesse statt. Deshalb haben wir mit einer Picking- und Packing-Performance von rund 80 Artikeln pro Stunde und Arbeitsplatz geplant“, so Damkowski. „Im Vergleich zum früheren zweistufigen, manuellen Prozess bedeutet das eine Steigerung der Performance um mehr als 200 Prozent.“

Auch zukünftige Erweiterungen sind kein Problem, denn das Lager ist leicht skalierbar. „Dank AutoStore haben wir unser Vertriebszentrum fit für die Zukunft gemacht“, resümiert Dennis Kluge, der sichtlich zufriedene Leiter des Vertriebszentrums.